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Theaterprojekt "Revue 76" 2011
Geschichtsaufarbeitung durch ein Theaterprojekt an der Uni Erfurt, 2011
Erfurt 1976. Die Abiturientin A. beginnt ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule Erfurt. Ihre Pläne fliegen hoch. Sie entdeckt eine neue Welt. Pädagogik. Gute Pädagogik. Sie will die Gesellschaft verändern. Durchaus sozialistisch. Aber sehr schnell stößt sie an Mauern. Willkür und Intoleranz beenden jeden Traum. Freunde, Mitstudenten - immer mehr wenden sich ab und üben Verrat an ihr, als sie von den Autoritäten in Hochschule und der staatlichen Administration unter Druck gesetzt werden. Dann kommt es zur Strafverfolgung und zum Prozess. Das Urteil: Mehr als ein Jahr in der Frauenhaftanstalt Hoheneck.
Erfurt 2011. Ein ostdeutsches Schicksal soll nicht vergessen werden. Das Projekt „Revue Erfurt 1976“ bringt die Geschichte von A. auf die Bühne. Auf der Grundlage von Gabriele Stötzers Buch „grenzenlos fremd gehen“ und Zeitdokumenten über die Stasibespitzelung- und Verfolgung im Umfeld der PH Erfurt entwickelten Prof. Dagmar Demming, Frieder W. Bergner und Silke Gonska das Sück als eine szenisch-musikalische Collage.
Seit April 2010 liefen die Vorbereitungen. Im Rahmen des Studium Fundamentale arbeiteten Studierende die Geschichte auf, interviewten Zeitzeugen, schrieben Berichte und erarbeiteten sich ein authentisches Bild der sozialen und politischen Situation von Studentinnen und Studenten an der PH Erfurt.
Seit Herbst 2010 wurde die Revue am Originalschauplatz der damaligen Geschehnisse erarbeitet. Auf der Bühne des AudiMax in der Nordhäuser Straße entstand aus Theater, Musik, Tanz und Video eine multimediale Performance.
Mehr als 20 Studentinnen probten auf der Bühne, weitere 15 organisierten die Abläufe backstage. Mit Unterstützung der Universität Erfurt und des Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur fanden zwei erfolgreiche Aufführungen am 21. und 22. Januar 2011 im vollen Saal des Audi Max statt.
Von dem Projekt gibt es ein Video der Aufführung im Audi Max, Universität Erfurt.